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o. J. o. T. (Breslau).

1310.

Der hiesige Rath schreibt dem von Magdeburg, die ganze hiesige Gemeinde, Männer und Frauen wünschten sich Glück zum Besitze des Magdeburger Rechtes, bäten aber den dortigen Rath zu bewirken, dass die Breslauer Bürger Wich(mann) und Peter (v. Reichenbach), die mit den Neissern Nichts zu thun hätten, den ihnen noch vorenthaltenen Theil ihres Geldes zurückerhielten, sonst müssten sie, was sie ungern thun würden, bei ihrer Herzogin der Markgräfin (Anna) sich beschweren.

Abgedr. aus den ältesten Bresl. Handwerksstatuten (vgl. über sie Schles. Zeitschr. XIV, 206) bei Korn Bresl. Urkundenbuch 77. Die undatirte Urk. gehört offenbar in denselben Zusammenhang, wie die vorhergehende, und die Vermuthung, dass auch hier jene Urk. von 1310 Febr. 20 den Anlass gege-ben, wird noch wahrscheinlicher gemacht durch die Erwägung, dass die Markgräfin Anna, an welche sich die Breslauer eventuell wenden wollen, erst eben im J. 1310 durch ihre Vermählung mit Heinrich VI. Herzogin wird.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.